CROS- & BiCROS-Versorgung

Hochleistungstechnik für Ihre Ohren

Bei einer vollständigen Taubheit eines Ohres kommt eine Versorgung mit einem normalen Hörgerät nicht mehr in Frage. Die Verstärkung des Schalls reicht nicht aus, um das Innenohr zu stimulieren. Bei einseitigem Hören lassen sich Klänge nicht mehr ihrer Richtung zuweisen und Hintergrundgeräusche nicht unterscheiden. Aber auch hier gibt es spezielle Hörlösungen – individuell auf Ihren Bedarf zugeschnitten.

Im Folgenden erhalten Sie Informationen zu der sogenannten CROS- und BiCROS-Versorgung, mit der Sie auch im Falle einer einseitigen Taubheit weiterhin richtungsorientiert hören können und sich Ihre Lebensqualität so effektiv verbessert. Sie haben weitere Fragen und möchten sich ganz unverbindlich informieren? Dann rufen Sie uns an! Unsere Hörgeräte-Experten stehen Ihnen kostenlos zur Verfügung und beraten Sie gerne individuell zu aktuellen Hörgeräten.

Inhaltsverzeichnis
  • Richtungshören
  • CROS – der Schall wird umgeleitet
  • CROS heute - modern und kabellos
  • BiCROS

Richtungshören

CROS- und BiCROS-Hörgeräte stehen für räumliches Hören trotz einseitiger Taubheit. Beim Hören mit zwei gesunden Ohren (binaurales Hören) trifft der Schall mit unterschiedlicher Stärke und Frequenzen auf beiden Ohren. Das Gehirn kann dadurch die Richtung der Geräusche lokalisieren und sich im Raum orientieren. Der Normalhörende kann den zwitschernden Vogel orten – für ihn ist es kein Problem, dessen Position zu „erhören“ – er kann mit den Ohren „sehen“. Für einseitig ertaubte Menschen hingegen singt der Vogel immer auf der Seite des hörenden Ohres. Auch das Drehen des Kopfes kann das nicht ändern – ein Richtungshören bleibt unmöglich. Ausserdem ist es für diese Personen extrem schwer, sich bei lauten und diffusen Hintergrundgeräuschen auf ein Geräusch konzentrieren zu können – eine funktionierende Unterhaltung wird zum Problem.

Ursache für einen einseitigen, nicht mit einem „normalen“ Hörgerät behebbaren, Verlust der Hörfähigkeit können ein Schädelhirntrauma, Tumore (etwa das Akustikusneurinom) oder bereits angeborene Beeinträchtigungen sein. Eine CROS- oder BiCROS-Versorgung hilft Menschen, trotz einseitiger Taubheit, wieder zuordnen zu können, wenn sie von der geschädigten Seite angesprochen werden. Die hochentwickelte Technik dieser Hörgeräte lenkt Klänge vom nicht-hörenden auf das hörende Ohr und ermöglicht eine präzise Verarbeitung im Gehirn. Lesen Sie im Folgenden, wie CROS- und BiCROS-Hörgeräte Ihr Leben vereinfachen können.

CROS – der Schall wird umgeleitet

Bei klassischen Hörgeräten sind Mikrofon und Hörer eng beieinander – sie verstärken das Signal am jeweiligen Ohr. Da dies bei einer einseitigen Taubheit nicht zum Erfolg führt, haben Wissenschaftler ein neues Konzept entwickelt: Die so genannte CROS-Versorgung (Contralateral Routing Of Signal). Hier werden Hörer und Mikrofon entkoppelt und an unterschiedlichen Orten angebracht. Der Schall wird mittels des Mikrofons am tauben Ohr aufgenommen und an das gesunde Ohr weitergeleitet, wo sich der Hörer befindet.

 

Das normale Hören des gesunden Ohres wird dabei nicht beeinflusst. Vor einigen Jahren war es gängige Praxis, die nötige Technik in einem Brillengestell zu verstecken. Hinter einem Bügel wurde das Mikrofon angebracht, das leitende Kabel in das Gestell eingearbeitet und zum Hörer auf der anderen Brillenseite geführt.

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CROS heute - modern und kabellos

Mittlerweile haben Hörgerätehersteller wie Widex oder Phonak jedoch ein weitaus moderneres und unauffälligeres Verfahren entwickelt: Die kabellose Übermittlung der Signale per Funk. Damit der Schall präzise und schnell im funktionierenden Ohr ankommen kann, lässt Ihr Hörakustiker zunächst einen Abdruck Ihres Ohrs anfertigen. Dadurch wird gewährleistet, dass sich das angepasste Hörstück (Otoplastik) perfekt in Ihren Gehörgang einfügen und mit bestmöglicher Präzision arbeiten kann. Je nach CROS-Hörgerätehersteller variiert die technische Ausstattung der Geräte leicht. Ähnlich wie bei normalen Hörgeräten gibt es sowohl Hinter-dem-Ohr (HdO) als auch Im-Ohr-Systeme (IdO), die mit der Otoplastik verbunden werden. Bei einem HdO-Gerät sitzt hinter dem ertaubten Ohr das Mikrofon, hinter dem gesunden Ohr die Wiedergabetechnik. All diese Geräte sind klein und diskret, weisen einen sehr hohen Tragekomfort auf und verbessern das Hören enorm.

BiCROS

Was aber tun, wenn auch das zweite Ohr nicht mehr einwandfrei funktioniert? Auch hier gibt es eine Lösung:

Wie bei der CROS-Versorgung nimmt das Mikrofon die Signale am ertaubten Ohr auf und sendet sie kabellos an die andere Ohrseite.

Da im besseren Ohr ebenfalls eine Hörminderung vorliegt, gibt es auch an dieser Seite ein weiteres Mikrofon, das seinerseits Signale empfängt. Beide Signale werden dann verstärkt, um eine bestmögliche Hörfähigkeit zu ermöglichen.

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